31. Juli 2012

Rügen gibt sich widerspenstig


Das frühe Aufstehen und rechtzeitige Abbauen des Zeltes hatte sich gelohnt, denn wenig später begann es zu regnen. Zum Glück verfügte der private Campingplatz über einen überdachten Bereich, in dem ich meinen Blog schreiben konnte. Kurz vor der Abfahrt bekam ich von den netten Besitzern dann noch ein Mittagessen spendiert. Soweit so gut – und dann kam Rügen. Irgendwie lief es anfangs gar nicht. Es regnete, während ich den langen Damm zur Insel überquerte, ein Spanngurt löste sich und verwickelte sich im Hinterrad. Statt dem Radweg zu folgen, wollte ich eine kürzere Route nehmen und stand wenig später vor einer Schranke, die trotz mehrfachem Anklingeln des Wärters (s. Foto Schild) nicht aufging. Und im Regen macht das Warten einfach keinen Spaß. Also fuhr ich zurück und musste dafür mehrere Kilometer Umweg über zum Teil ruppige Nebenstraßen in Kauf nehmen. 

Nach zwei Stunden hörte der Regen auf, und ich hörte auf Rügen zu rügen. Einige Offroad-Strecken mit viel Sand und schöner Natur später war ich endlich wieder auf dem Radweg, der in Rügen des Öfteren verschwindet – will heißen, man muss Straße fahren und das ist bei der Verkehrsdichte (nicht vergessen, es ist Hauptsaison) nicht immer lustig. Die Straßen sind schmal, die Bäume wachsen dicht am Rand und Wohnmobile und Wohnwagengespanne drängeln sich dicht an den Radfahrern vorbei. Unterwegs traf ich einen älteren Radler aus Berlin, der auch schon 1000 Kilometer auf dem Buckel hatte und wenig später auf dem Campingplatz in Schaprode eine Radlerin aus Rostock, die eine freie Woche zu einem Ausflug nach Rügen nutzte. Das Restaurant des Campingplatzes war nicht auf Vegetarier eingestellt und so bestand mein Abendessen aus einer Portion Salzkartoffeln und einem Salat mit Gemüse aus der Dose. Draußen pfiff ein kalter Wind und gegen 22 Uhr lag ich im Zelt.