29. Juni 2012

Gewitter statt Wecker


Nach einem späten Aufbruch folgt eine idyllische Route auf kleinen Nebenstraßen, vorbei an roten Backsteinhäusern, Weizenfeldern, Pferden und Kühen. Es war ungewöhnlich warm und zum ersten Mal konnte ich das kurze Unterhemd zum Einsatz bringen. Nervig war der heftig blasende Ostwind, der mich ebenso wie die hohen Temperaturen zu einem moderaten Tempo zwangen. Auch nach der Mittagspause in Versmold bleibe ich langsam und auch ein wenig lustlos. Ein kurzes Stück Waldweg, über den mich mein Navi leitete, entpuppte sich als Sandgrube. Da hieß es rund einen Kilometer schieben – fahren unmöglich. Nach einer Rast in Steinhagen – Heimat des Steinhägers, ein mit Wacholder aromatisierter Schnaps – folgten noch einige Höhenmeter auf einem matschigen Waldweg. Kurz darauf war Bielefeld erreicht, das Reich von Backpulverspezialist Dr. Oetker. Über den tristen Fußballabend schweige ich mich aus Respekt vor Gewinnern und Verlierern aus. Der nächste Tag begann mit einem Paukenschlag. Gegen 5.30 Uhr haute mich ein gewaltiger Donnerschlag aus den Federn. Ein kräftiges Gewitter mit Platzregen, der zahlreiche Keller überflutete, folgte. An diesem schwülwarmen Tag, der mich ein wenig  an das Klima im tropischen Regenwald erinnerte, hatte ich ordentlich zu tun. 

Vormittags  stand ein Termin mit Realschülern der Luisenschule auf dem Programm. Sie hatten sich mit einer Frageliste gut auf meinen Besuch vorbereitet. Zum Schluß spendierte der Lehrer fair gehandelte Schokolade. Nach einem Gruppenfoto ging es weiter zu Radio Bielefeld auf ein schnelles Interview, das schon kurz nach 14 Uhr gesendet wurde. Am Nachmittag dann der Vortrag zum Thema Fairer Handel, der in einem Café in der Bielefelder Innenstadt vor etwa 15 Personen stattfand. Organisiert wurden all diese Aktivitäten vom Bielefelder Welthaus, bei dem ich mich an dieser Stelle für das Engagement bedanken möchte. 

Erst um 19.30 war ich wieder bei meinem Gastgeber, ebenfalls Angestellter des Welthauses, der allerdings abends einer privaten Verpflichtung nachging. Das gab mir - obwohl todmüde - etwas Zeit den Blog zu aktualisieren. Jetzt ist aber Schluss für heute. Morgen geht es - mit einer Lesung unterwegs in einer Kaffeerösterei - weiter nach Rinteln, wo ich die nächsten zwei Nächte verbringen werde. Fotolink:https://picasaweb.google.com/Quetzalfeder/13MunsterBielefeld